Wichtige Erkenntnisse für wenig Geld
Wer sich den Traum vom Eigenheim verwirklicht, weiß, dass das eine teure Angelegenheit ist. Da erscheint es nur konsequent, alle unnötigen Kosten zu vermeiden. Zum Beispiel dieses Bodengutachten, von dem die Baufirma dauernd spricht: Tut das jetzt wirklich Not? Sieht doch prima aus, das Grundstück. So oder so ähnlich haben schon viele Bauherren gedacht – bis sich kurze Zeit nach der Fertigstellung ihr Traum vom Eigenheim in einen Alptraum aus Setzungsrissen, Absackungen und Wasserschäden – und damit in ein bodenloses Eurograb – verwandelte. Dabei lässt sich späterer Ärger schon frühzeitig vermeiden, wenn sich Häuslebauer dazu entscheiden, noch vor Baubeginn ein Bodengutachten durchzuführen.
So stolz man auch auf das neuerworbene Grundstück ist, auch hier gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im Boden können sich eine Vielzahl von Faktoren verstecken, die die Bebauung erschweren oder eine Anpassung der Pläne erfordern: Von unerwarteten Felsschichten über chemische Altlasten (bei Flächen, die zuvor gewerblich oder industriell genutzt wurden) bis hin zu sogenanntem drückendem Grundwasser, einem der häufigsten Baugrundprobleme. Wenn sich ausgerechnet am erwählten Baugrund Sickerwasser aufstaut oder ein besonders hoher Grundwasserspiegel herrscht, muss die ausführende Baufirma darüber Bescheid wissen, um adäquat darauf reagieren zu können – ein Bodengutachten macht genau das möglich.
Entscheiden sich werdende Häuslebauer dazu, einen Bodengutachter zu beauftragen, ist der Ablauf vom Prinzip her immer gleich: Mit Kernbohrungen oder Rammkernsondierungen in der zukünftigen Gründungsfläche des geplanten Hauses verschafft sich der Geologe die nötigen Daten, auf deren Grundlage später eine Empfehlung zur Ausführung erfolgt. Natürlich gibt es auch hierbei viele Variablen zu beachten: Soll das Haus einen Keller bekommen, muss die Bohrung entsprechend tiefer erfolgen – im Durchschnitt wird der Bodengutachter bis in eine Tiefe von drei Metern unter dem geplanten Fundament vorstoßen, um unliebsame Überraschungen in der Zukunft zu vermeiden.
Das Beste daran: Ein Bodengutachten verspricht viel Sicherheit für vergleichsweise kleines Geld. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen angehende Bauherren lediglich zwischen 800 Euro und 1500 Euro auf den Tisch legen – soll der Bodengutachter zusätzliche Leistungen erbringen, zum Beispiel den Wasserdurchlässigkeitswert des Bodens bestimmen oder eine bauchemische Wasseranalyse durchführen, werden im Schnitt zwischen 2000 und 2500 Euro fällig. Im Vergleich mit den übrigen Kosten, die beim Hausbau anfallen, ist ein Bodengutachten also ein fast schon zu vernachlässigender Posten. Angesichts der Konsequenzen, die all jenen drohen, die blind drauflosbauen, steht aber eines fest: Wer am Bodengutachten spart, spart mit Sicherheit am falschen Ende.