„Drum prüfe, wer sich ewig bindet…“
… ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Zitate von Schiller. Es stammt aus dem Lied von der Glocke, und nur zwei Verse später folgt folgende Erkenntnis: „Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.“ Mag schon sein, dass der Dichter hier eigentlich von etwas anderem spricht, aber eines ist klar: Angehende Bauherren sollten bei der Wahl ihrer Baupartner mindestens ebenso sorgfältig vorgehen wie in der Liebe – damit auf die erste Euphorie nicht das böse Erwachen folgt.
Bei der Wahl des richtigen Baupartners gilt deshalb ganz allgemein: Wissen ist Trumpf. Je mehr Eindrücke und Informationen bereits vorher gesammelt werden können, desto besser zeigt sich, wie kompetent und zuverlässig der potentielle Partner tatsächlich ist. Die Qualität der individuellen Beratung ist dabei ein guter Indikator, wie der restliche Bauprozess ablaufen wird: Wird eine ausführliche Vorabberatung angeboten, und wenn ja, muss der Kunde diese bereits bezahlen? Geht der zukünftige Partner angemessen auf individuelle Wünsche ein? Wie sieht es mit Hausbesichtigungen bestehender Bauprojekte und einem unverbindlichen Kostenvoranschlag aus? „Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl“, rät Klaus Kröckel, Geschäftsführer der gleichnamigen Baufirma aus Sonnefeld. „Wenn Sie sich auf persönlicher Ebene wohlfühlen und den Eindruck haben, in Ihren Wünschen verstanden und ernstgenommen zu werden, sind Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in den richtigen Händen.“
Aber natürlich gilt auch in diesem Fall: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das gilt vor allem dann, wenn Firmen „schlüsselfertiges“ Bauen versprechen, gleichzeitig aber ein verdächtig günstiges Angebot abgeben. Der Begriff klingt zwar solide, ist aber sehr dehnbar: Oft sind in solchen Fällen grundlegende Leistungen wie der kostenintensive Erdaushub oder der Bau der Bodenplatte nicht im Preis inbegriffen und werden erst peu a peu nach Vertragsunterzeichnung nachberechnet. Damit zukünftige Bauherren am Ende nicht im Regen stehen, sollte ganz klar geregelt werden, welche Bauleistungen vertraglich abgesichert sind und – noch wichtiger – welche nicht.
Zwei entscheidende Punkte, die eng miteinander verwoben sind, runden die erfolgreiche Baupartnerwahl schließlich ab: Regionalität und Materialqualität. Wer an seinem Haus nicht nur ein paar Jahre lang Freude haben möchte, sollte darauf achten, dass die beauftragte Firma Wert auf höchste Qualität legt. Die Verwendung namhafter Produkte schlägt sich zwar im Endpreis nieder – aber das günstigste Material hilft niemandem etwas, wenn es bereits nach kurzer Zeit ersetzt werden muss. Ein seriöser Baupartner ist außerdem in der Lage, zukünftigen Bauherren jederzeit eine Liste der verwendeten Produkte zu übergeben – gleiches gilt für eine Auflistung der beauftragten Handwerksbetriebe. Hier können Bauherren gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ist der Ruf der – im besten Falle regionalen – Handwerkspartner der Baufirma tadellos, verdient in den meisten Fällen auch der Baupartner selbst das in ihn gesetzte Vertrauen.