Die Vorteile der massiven Bauweise
Wer ein Haus baut, sucht nicht einfach nur ein Dach über dem Kopf, sondern will sich in den allermeisten Fällen einen Traum erfüllen – einen Traum, der möglichst nicht nach ein paar Jahren bereits ausgeträumt sein soll. Dass 84 Prozent der rund 60.000 pro Jahr in Deutschland erteilten Baugenehmigungen auf Massivhäuser entfallen, ist dabei kein Zufall: Zwar muss man sich auch bei einem modernen Fertighaus keine Gedanken über die Qualität der Materialien machen, aber das Stein auf Stein eines Massivhauses klingt für die meisten Bauherren am Ende doch verlockender – und wenn es schon nicht für die Ewigkeit gemacht ist, dann doch zumindest für die nachfolgenden Generationen.
Tatsächlich ist die Nutzungsdauer von oft deutlich mehr als 100 Jahren ein schlagendes Argument für den Bau eines Massivhauses – bei Fertighäusern rechnen Experten lediglich mit einer Lebensdauer von 60 bis maximal 90 Jahren. „Tatsächlich schlägt sich die längere Nutzungsdauer auch massiv auf den Wiederverkaufswert nieder“, gibt Bauingenieur Pascal Kröckel zu bedenken, der bei Kröckel Bau aus Sonnefeld unter anderem für die Kalkulation zuständig ist. „Trotz höherer Investitionskosten zu Beginn des Projektes können Bauherren von Massivhäusern also auf längere Sicht flexibler mit ihrem Eigentum umgehen“, fügt der Bauexperte hinzu.
Aber auch wer beim Bau des eigenen Traumhauses – verständlicherweise – noch keinen Gedanken an ein eventuelles Danach verschwenden möchte, ist in der Regel mit einem Massivhaus besser beraten: Die Massivbauweise sorgt sowohl für einen deutlich verbesserten Brand- und Schallschutz als auch für eine überragende Winddichtigkeit. Obendrein herrscht in Massivhäusern in der Regel ein deutlich besseres Raumklima als in Fertighäusern, weil materialbedingt die Wärme im Winter besser gespeichert wird, während die Steine im Sommer für angenehm kühle Temperaturen sorgen. Dass zudem eine bessere Abschirmung vor elektromagnetischer Strahlung herrscht, rundet das Massivhaus-Sorglos-Paket ab – zumindest aus dem bautechnischen Komfort- und Sicherheitsaspekt. Eines der wichtigsten Argumente, die für die Entscheidung für ein Massivhaus sprechen, fehlt indes noch: die individuelle Note.
Anders als bei Fertighäusern, die auf dem immer gleichen Grundriss basierend in großen Hallen und in großer Stückzahl vorproduziert werden, kann der Bauherr in Verbindung mit dem Architekten und der zuständigen Baufirma größtenteils selbst entscheiden, was wo und wie gemacht werden soll. Der Fantasie sind dabei so gut wie keine Grenzen gesetzt und der Grundriss kann weitestgehend frei geplant werden. Der limitierende Faktor ist am Ende lediglich der finanzielle Spielrahmen – und auch hier wartet das Massivhaus mit einem Vorteil auf: Geschickte Handwerker können eine Vielzahl von Leistungen selbst vollbringen und so einiges sparen.