Lage Lage Lage
…lautet eine alte Immobilien-Regel, die vor allem auf den Wert in Zukunft abzielt. Wenn wir aber voraussetzen, dass die wichtigste Maßgabe Ihr Lebensgefühl ist, sieht die Sache schon anders aus. Als traditionsreiches Bauunternehmen beobachten wir es immer wieder – sogenannte Trends sind oft nur herbeigeredet. Langfristig betrachtet wechselt es immer zwischen denselben Dingen: entweder wollen alle in die Stadt, oder raus aufs Land. Der Trend zur Stadt ist aktuell wieder etwas rückläufig, aber gerade im ländlichen Raum sind durchaus noch günstige Immobilien zu erstehen.
Mit den neuen Arbeitsbedingungen wie Homeoffice und der zunehmenden Verfügbarkeit von Breitbandverbindungen ist es – je nach Beruf – gar nicht mehr notwendig, in der Stadt zu wohnen. Manchmal lohnt es sich, nochmal komplett neu zu denken.
Smart planen
Japaner sind wahre Meister darin, ihren Platz zu optimieren. Und auch wenn wir (zum Glück) von Megastädten mit über 30 Millionen Einwohnern noch weit entfernt sind, kann man sich doch viele Ideen abschauen. Wichtig ist es hier zunächst, die Grundstücksgröße optimal auszunutzen. Ein Haus in der Mitte lässt den Garten schrumpfen, die durch den Bebauungsplan vorgegebenen Mindestabstände zu Grundstücksgrenzen kann man clever nutzen – zum Beispiel durch Anbauten, die nicht als Wohngebäude zählen.
Auch die Wichtigkeit der Gartengröße wird häufig überschätzt. Ein Kunde sagte uns einmal: “Meinen drei Kindern ist es völlig egal, ob der Garten 200 oder 1.000 m2 hat, die spielen sowieso fast nur auf der Straße.”
Mit einer gut durchdachten Aufteilung zwischen bebauter Fläche und Garten sowie mit dem Grundriss des Hauses, kann man extra Platz im Freien schaffen, auch wenn die Grundstücksgröße begrenzt ist.
Im Inneren sollte man sich vorab Gedanken machen: Wie groß müssen die einzelnen Zimmer tatsächlich sein? Gerade bei Kinderzimmern liest man oft Sätze wie diesen: “Um der kreativen Entfaltung des Nachwuchses genügend Raum zu bieten, sollte das Kinderzimmer mindestens 15, besser noch 20 m2 haben.”
Schöne Worte. Aber was, wenn für eine Familie mit 3 Kindern insgesamt nur 130 m2 zur Verfügung stehen? Es ist durchaus möglich, Kinderzimmer auch mit 6 bis 8 m2 gemütlich einzurichten – zum Beispiel mit einer Kombination aus Hochbett, Schreibtisch und Spielfläche. Ähnliches gilt für Schlafzimmer oder Bäder: mit der richtigen Raumaufteilung und durchdachten Details lässt sich der vorhandene Platz optimal nutzen.
Eine weitere Möglichkeit ist häufig die Höhe. Bebauungspläne geben in der Regel maximale First- und Traufhöhen an. Wer mit diesen Begriffen nicht vertraut ist: Der Dachfirst ist der höchste Punkt, die Traufhöhe der Schnittpunkt zwischen Dach und Außenmauer. Daraus ergibt sich in Kombination mit der Grundfläche der Dachwinkel und die Maximalhöhe des Hauses. Auch hier lässt sich durch optimale Ausnutzung der Vorgaben, zum Beispiel durch Gauben, flachgeneigte Dächer oder Ähnliches, auch auf kleineren Grundstücken noch reichlich Platz gewinnen. Wenn die Höhe ausgereizt ist, bleibt noch die Tiefe: Kellerräume verursachen zwar zusätzliche Kosten, sind aber eine ausgezeichnete Möglichkeit, Platz zu gewinnen. Neben den offensichtlichen Dingen wie Wasch- und Heizungsraum oder einer kleinen Werkstatt lässt sich unter Umständen auch eine Garage hier einrichten. So spart man zusätzliche Grundstücksfläche für Stellplätze ein.
Fazit
Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich immer lohnt, gründlich zu planen, sich Zeit zu nehmen und mit Fachleuten zu arbeiten. Denn nicht nur der Teufel steckt im Detail, sondern auch großartige Ideen und Chancen. Hier hilft der Blick über den Tellerrand – nicht nur nach Japan, sondern zum Beispiel auch an die Küste: der Schiffbau liefert großartige Anregungen dafür, wie man vorhandenen Platz optimal nutzen kann.