Was ist gutes Raumklima?
Auf subjektiver Ebene ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten, denn die individuellen Wohlfühlbedingungen sind durchaus unterschiedlich. Objektiv orientiert man sich deshalb an drei Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität.
Bei der Temperatur liegt der übliche Bereich zwischen 18 °C zum Schlafen bis 22 °C für den Tag. Manche mögen es auch kühler oder wärmer. Die Luftfeuchtigkeit ist für die allermeisten Menschen zwischen 40% und 60% angenehm. Bei der Luftqualität gilt die CO2 – Konzentration als ausschlaggebend – und die steigt bei mangelnder Belüftung durch die (Aus)Atemluft stark an. Neben den üblichen, generellen Tipps wie regelmäßigem Lüften gibt es auch sehr handfeste Optionen, um das Raumklima zu verbessern.
Möglichkeiten für besseres Raumklima
Die Bausubstanz
Bei Neubauten hat man hier relativ freie Hand. Nicht nur durch die hohen Roh- und Baustoffkosten sind traditionelle Materialien wieder gefragt: Ziegelsteine, Holz, Lehm und sogar Stroh sind durchaus auch bei Neubauten beliebt und sorgen dafür, dass Ihr Haus “atmet”. Wer bereits eine Immobilie besitzt, kann sich trotzdem mit Wandverkleidungen und Böden aus Holz oder Putz mit höherem Kalkanteil im Inneren beschäftigen. Möglichkeiten gibt es immer!
Die Technik
In modernen Häusern, insbesondere Neubauten nach KfW-Standard mit hoher Wärmedämmung, geht es fast nicht ohne Lüftungsanlage. Die hohe Abdichtung verhindert einen Austausch von Umgebungsluft, die Häuser sind beinahe hermetisch abgeriegelt. Eine Lüftungsanlage übernimmt dabei die Umwälzung und tauscht die Raumluft mehrfach am Tag komplett aus – je nach Personenzahl, Anwesenheit und Uhrzeit. Diese Anlagen sind dabei mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet, sodass Frischluft zugeführt wird, ohne die Heizkosten explodieren zu lassen. Zusatzeffekte wie eingebaute Pollenfilter sind nicht nur für Allergiker interessant, sie erleichtern auch das Putzen.
Die Einrichtung
Eine ganz wesentliche Ursache für schlechtes Raumklima ist die Einrichtung. Schadstoffhaltige Fußbodenbeläge, Küchen aus Fernost, Kunststoffmöbel von schlechter Qualität oder chemisch behandelte Sofabezüge sorgen für eine ständige Emission von Gerüchen und Partikeln, die sich negativ auf die Luftqualität auswirken. Hier können Sie Abhilfe schaffen, indem Sie auf hochwertige Materialien und Einrichtungsgegenstände setzen und Gütesiegel wie den blauen Engel beachten. Im Zweifel sollten Sie mit Fachleuten sprechen, die sich mit der Materie auskennen. Wichtig zu wissen: Qualität hat zwar ihren Preis, muss aber nicht immer teuer sein! Vor allem langfristig gesehen profitieren Sie von Haltbarkeit und natürlich besserer Gesundheit.
Einige andere, relativ einfache Maßnahmen ohne große Umbauten sind schnell umgesetzt: Pflanzen atmen CO2 ein und geben Sauerstoff ab – die perfekte Partnerschaft. Einfache Klimageräte regulieren die Luftfeuchtigkeit, ohne hohe Anschaffungs- oder Betriebskosten zu verursachen. Und dann sind wir doch wieder beim Trivialen: regelmäßig und richtig Stoßlüften ist das A und O für ein angenehmes Raumklima.