Energieeffizient bauen – Die Rolle der Luftdichtheit und der Luftdichtheitstest

Bereits in der Konstruktionsphase die Luftdichtheit beachten

Wer eine optimale Luftdichtheit im eigenen Heim bzw. in der eigenen Gewerbeimmobilie erreichen möchte, sollte sorgfältig planen. Architekten sowie Handwerker müssen also bereits in der Konstruktionsphase alle Ebenen der Luftdichtheit und die Anschlüsse bzw. die fachgerechte Ausführung mit einbeziehen. Eine Korrektur eventueller Planungsfehler ist nur schwer möglich. Der Übergang zur Dampfbremse ist eine Schwachstelle, ebenso Fenstereinbauten und Steckdosen. Bei einem Massivhaus bildet der Innenputz üblicherweise die Luftdichtheitsebene. Bei Passivhäusern gelten darüber hinaus besonders hohe Anforderungen.

Auf Nummer sicher mit dem Luftdichtheitstest (Blower-Door-Test)

Beim Luftdichtheitstest wird in eine Gebäudeöffnung (z. B. Tür oder Fenster) ein Gebläse eingebaut. Alle restlichen Öffnungen werden verschlossen. Das Gebläse bläst nun so lange Luft aus dem Inneren des Gebäudes nach draußen, bis ein bestimmter Differenzdruck (Unterdruck) erreicht ist. Sollten nun Undichtheiten (Leckagen) bestehen, strömt Außenluft nach innen. Während des Luftdichtheitstests können diese Luftströme mithilfe eines Strömungsmessgerätes ausfindig gemacht werden. Bei vorhandenen Leckagen sollte eine zügige Beseitigung der Schwachstellen erfolgen.

Der Luftdichtheitstest (auch „Blower-Door-Test“ genannt) findet immer während der Bauphase statt, denn die Gebäudehülle inklusive aller Türen und Fenster muss bereits fertiggestellt sein, um den Luftdichtheitstest durchzuführen. Im optimalen Fall hat zum Zeitpunkt des Tests der Innenausbau des Gebäudes noch nicht begonnen, sodass eine Beseitigung eventueller Leckagen keinen Schaden verursachen würde.

Luftdichtheit und Energieeinsparverordnung (EnEV)

In der Energieeinsparverordnung werden Anforderungen und Grenzwerte für die Luftdichtheit von Gebäuden festgehalten – für Neubauten, Sanierungsobjekte und Lüftungsanlagen. Vor allem in Sanierungskonzepten müssen neue Qualitätsanforderungen beachtete werden, die beim „alten“ Gebäude noch nicht galten (z. B. neues Lüftungskonzept, um den hygienischen Luftwechsel sicherzustellen).