Brennbar, giftig, umweltschädlich
Polystyrol ist das in Deutschland mit Abstand verbreitetste Dämmmaterial: Weit mehr als 800 Millionen Quadratmeter, deutlich mehr als die Gesamtfläche Hamburgs, sind mittlerweile mit Polystyrol-Platten verkleidet, um die gesetzlichen Dämmvorschriften zu erfüllen. Für Häuslebauer ist das vor allem eines: günstig. Allerdings nur auf den ersten Blick – bei näherer Betrachtung ist Polystyrol ein brandgefährliches Material, und das in mehr als nur einer Hinsicht.
Was ist Polystyrol eigentlich?
Polystyrol wird aus der giftigen Flüssigkeit Styrol gewonnen. Mithilfe einer chemischen Reaktion entstehen lange Ketten, die dann mit heißem Wasser und einem speziellen Treibmittel zu Expandiertem Polystyrol (EPS) aufgeschäumt werden – im Volksmund ist EPS unter dem Markennamen Styropor bekannt. Wegen seines Preis-Leistungsverhältnisses und der Langlebigkeit des Materials wird Polystyrol zurzeit noch in mehr als 80 Prozent aller Wärmedämm-Verbundsysteme eingesetzt – trotz seiner offensichtlichen und mannigfaltigen Nachteile.
Polystyrol ist brennbar
Styropor gilt als schwer entflammbar, fängt aber bei einer Hitzeeinwirkung über 180 Grad trotzdem vergleichsweise schnell Feuer. Sobald die Dämmschicht erst einmal brennt, wird sie zu einer nahezu undurchdringlichen Barriere aus flüssigem Feuer, ähnlich einem brennenden Erdölfeld.
Polystyrol ist giftig
Damit aber nicht genug: Weil aufgeschäumtes Polystyrol in seinem Ausgangszustand sehr leicht entflammbar ist, wird es mit dem Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) behandelt. Das Bundesumweltamt hat HBCD als besonders besorgniserregend eingestuft, weil es schwer abbaubar ist, sich vor allem in Wasserlebewesen anreichert und im Verdacht steht, die Fortpflanzung zu beeinträchtigen.
Polystyrol schadet der Umwelt
Styropor verrottet nicht. Bereits heute übersteigt die Zahl aller verbauten Dämmstoffsysteme das Fassungsvermögen sämtlicher Mülldeponien in Deutschland. Zwar kann Polystyrol technisch wiederverwertet werden, die Recyclingrate ist allerdings extrem niedrig, weil die Technik teuer und nicht weit verbreitet ist. Daher wird der Löwenanteil des entsorgten Dämmstoffs verbrannt – ein gefährlicher Prozess, bei dem das hochgradig krebserregende Umweltgift Dioxin entsteht.
Die Alternative
Die gute Nachricht: Niemand muss mit Polystyrol dämmen. Mutter Natur hat eine ganze Reihe alternativer Baustoffe im Angebot, die in jeder Hinsicht besser funktionieren.