Das 1×1 der Grundstücksuche
Im Horrorfilm „Poltergeist“ währt die Freude der Freelings über ihr neues Zuhause nicht besonders lange – sie haben ihren Traum vom Eigenheim unwissentlich über einem alten Indianerfriedhof verwirklicht. Zwar müssen wir in unseren Breitengraden den Zorn der Toten zum Glück eher selten fürchten, trotzdem gilt auch für deutsche Bauherren: Die Suche nach dem richtigen Grundstück ist entscheidend für das spätere Wohngefühl.
Welches Grundstück zu welchem Bauherren passt, ist selbstredend von Fall zu Fall unterschiedlich – eine Vorauswahl lässt sich bereits treffen, wenn man sich die Infrastruktur des potentiellen Baugrunds ansieht: Wie sieht es mit der Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel aus? Wo befinden sich die nächsten Geschäfte und Supermärkte? Liegen wichtige Institutionen wie Schulen, Krankenhäuser oder Behörden in der Nähe? Mindestens ebenso entscheidend ist die Frage nach dem Wohnumfeld: Droht Lärmbelästigung durch eine nahe Autobahn oder eine Vielzahl von Baustellen oder liegt das Grundstück eventuell sogar in einer Flugschneise? Und wie sieht es eigentlich mit den potentiellen neuen Nachbarn aus?
Oft werden bei solchen Überlegungen „weiche“ Faktoren vergessen, die mit den persönlichen Lebensumständen zusammenhängen: Wer in den kommenden Jahren Nachwuchs erwartet oder unter Umständen mit pflegebedürftigen Elternteilen rechnet, tut gut daran, bereits bei der Hausplanung alle Eventualitäten durchzuspielen, anstatt später vor schwer lösbaren Problemen zu stehen. Um bei dieser Vielzahl von Punkten den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, mit einer Checkliste zu arbeiten und Prioritäten zu setzen, die bei der Entscheidungsfindung helfen.
Sobald eine zufriedenstellende Vorauswahl getroffen wurde, geht es ums Feintuning – und spätestens jetzt kommen künftige Bauherren um eine professionelle Beratung nicht mehr herum: „Die behördlichen Vorgaben bei der Grundstücksgestaltung sind mitentscheidend für die Auswahl des späteren Baugrunds“, weiß Klaus Kröckel, Geschäftsführer bei Kröckel Bau in Sonnefeld. Wie und in welchem Umfang das Traumgrundstück bebaut werden darf, ist im sogenannten Bebauungsplan festgelegt, den es in so gut wie jedem Neubaugebiet gibt. Nicht überall darf beispielsweise im toskanischen Stil mit zwei Vollgeschossen und Walmdach gebaut werden – genauso wie nicht in jedem Gebiet eingeschossige Bungalows das Placet der Gemeinde oder Stadt finden.
Ein weiterer limitierender Faktor kann die Qualität des Bodens sein: Eine sorgfältige Sondierung durch einen Geologen verschafft Klarheit darüber, wie tragfähig der künftige Baugrund ist. Wer zuerst Boden austauschen oder Fels abtragen muss, hat mit empfindlichen Mehrkosten zu rechnen – ein finanzieller Aufwand, der sich mit sorgfältiger Planung vermeiden lässt.
Entscheidend bei der Auswahl des richtigen Grundstücks ist also, die optimale Schnittmenge aus allen Anforderungen zu finden – eine Aufgabe, bei der eine professionelle Baufirma angehenden Bauherren tatkräftige zur Seite stehen kann und muss. Oder, um es mit den Worten von Klaus Kröckel zu sagen: „Eine gute Beratung im Vorfeld hilft dabei, später Enttäuschungen vorzubeugen.“